Shaolin-Kungfu: 

Kampfkunst und Chan-Buddhismus



 „Der Shaolin-Tempel ist eine Welt des Chan und des Kungfu. Kungfu ist ein Mittel, den Buddhismus zu praktizieren. Kungfu wird von Chan diktiert. Chan manifestiert sich durch Kungfu. Kungfu ist der Ausdruck und die Verkörperung von Chan.“ Shi Yongxin (1)

Seit vielen Jahren betont Shi Yongxin, der Abt des Songshan Shaolin-Klosters in China, die Verbindung von Kampfkunst und Chan-Buddhismus im Shaolin-Kungfu. Diese "Spezialität" des Shaolin-Klosters den Menschen in aller Welt näher zu bringen, ist eines seiner Hauptanliegen. In Europa steigt die Anzahl der Shaolin-Schüler stetig an, doch der Anteil derjenigen, die sich gleichermaßen für Kungfu und Chan interessieren, ist weiterhin eine Minderheit. Das ist schade.


Wie das indische Yoga lässt sich das chinesische Shaolin-Kungfu als religiöse oder als nicht-religiöse Selbstkultivierung  praktizieren und nutzen. Auch ohne den Chan-Buddhismus wird man  einen Teil seiner positiven Wirkung erfahren können. Von denen, die jedoch ernsthaft Shaolin-Kungfu als eine Form buddhistischer Selbstkultivierung praktizieren, werden die meisten bestätigen können, dass es „funktioniert“, dass man tatsächlich durch Shaolin-Kungfu Fortschritte in seiner buddhistischen Praxis erzielen kann und dass dies ein interessanter  buddhistischer Weg ist. Folgt man diesem Weg, öffnen sich nach und nach Tore, die man zuvor nicht einmal bemerkt hat. Man erkennt: Shaolin-Kungfu und seine Wirkungsweise sind nur durch Chan-Buddhismus vollständig zu verstehen.



Buddhistisches Kungfu


„Kungfu“ (功夫 gōngfu) ist die Bezeichnung für Anstrengung, Aufwand an Zeit und Mühe wie auch für das daraus entstandene Können, die Fertigkeit, Fähigkeit. Einem Artikel auf der Homepage des Shaolin-Klosters zufolge weist Shi Yongxin darauf hin, dass "Kungfu" ein buddhistischer Begriff ist, der die Ergebnisse der Chan-Praxis als "Kungfu" bezeichnet. Der unbekannte Autor des Artikels führt aus, dass zum Beispiel in der Huatou-Praxis der Meditationsübungen laut geschrien werde: "Mache Kungfu (做功夫 zuò gōngfu)!". Das Ziel des "Kungfu-Machens" sei die Erleuchtung und ein Buddha zu werden, ein Übersteigen des Gewöhnlichen und Eintreten in den Bereich des Heiligen, eine vollkommene Verwandlung des Menschen.(2)

In einem Artikel, der 2003 in der hauseigenen Zeitschrift „Tau des Chan“ (《禅露》 2003年 秋之卷 ) erschien, erläutert der Abt:

„Das Shaolin-Kungfu hat seinen Ursprung im buddhistischen Glauben, es ist eine Ausdrucksform  der buddhistischen Kultur. Der Mönch kultiviert sich, um über das weltliche Leben und über sich selbst hinaus zu gelangen, durch das Streben nach außergewöhnlicher Weisheit und das Streben nach außergewöhnlichen Fähigkeiten. Das Erlangen außerordentlicher Fähigkeiten (d.h. übernatürlicher, wunderbarer Fähigkeiten) zählte schon immer zu den Zielen, die von einem Anhänger des Buddhismus verfolgt werden. Das besondere Merkmal des Shaolin-Kungfu ist, dass es einen Glauben hat, den Glauben an die außergewöhnlichen Fähigkeiten.“ (….)

„Der Glaube ist die Voraussetzung für die Existenz der Religion. Ohne den Glauben ist die Religion keine Religion. Shaolin-Kungfu ist aus dem buddhistischen Glauben und seiner Praxis heraus entstanden und entwickelte sich zu der Form, in der wir es heute kennen; dies ist eine historische Tatsache. Der Buddhismus als Religion führt zu Überzeugungen, Lebenszielen und Verhaltensweisen, die sich von denen der säkularen Gesellschaft unterscheiden. Die Entstehung und Entwicklung des Shaolin-Kungfu sind dafür ein typisches Beispiel. Der Glaube an die das Menschliche übersteigenden Fähigkeiten (an übernatürliche, wundersame Kräfte) wird in einer säkularen Gesellschaft als unglaubwürdig, sogar als Aberglauben angesehen; aus buddhistischen Sicht hingegen ist er ganz normal.“(3)


Das Shaolin-Kloster gehört der Chan-Schule der „Allmählichen Erleuchtung“ (曹洞宗 cáodòng zōng) an, der zufolge man sich durch chan-buddhistische Selbstkultivierung zunehmend „läutert“, bis der „große Durchbruch“ gelingt, die eigentliche Erleuchtung.  Diese Erleuchtungserfahrung geht einher mit dem Erlangen von Fähigkeiten, die jene eines gewöhnlichen Menschen übersteigen. Zu ihnen zählen die „sechs übernatürlichen Fähigkeiten“ (六神通 liù shén tōng) der Buddhas und Bodhisattvas, die  wie folgt beschrieben werden:


1. übernatürliche körperliche Fähigkeiten (神境通 shénjìng tōng)
2. das himmlische, alles erkennende Auge  (天眼通 tiānyǎn tōng)
3. das himmlische, alle Töne hörende Ohr   (天耳通 tiāněr tōng)
4. die Fähigkeit, den Geist der anderen Lebewesen zu durchschauen  (他心通 tāxīn tōng)
5. die Erinnerung an frühere Existenzen  (宿命通 sùmìng tōng))
6. die Vernichtung sämtlicher Leidenschaften  (漏盡通 lòujìn tōng).



Ziele des Shaolin-Kungfu

Die buddhistischen Ziele im Training von Shaolin-Kungfu entsprechen denen jeder anderen buddhistischen Praxis (Sitz- und Gehmeditation, Rezitationen, u.v.m.). Hinsichtlich der Effizienz der einzelnen Methoden in Bezug auf das Erreichen der Ziele gibt es divergierende Meinungen. Einer der wesentlichen Gründe dafür ist, dass nicht jede Methode für jeden Menschen gleich gut geeignet ist.
Shi Yongxin äußert sich über die Zielsetzung in Shaolin-Kungfu wie folgt: 
„Kungfu ist Kultivierung, ist Teilnahme am Chan. Das wahre Ziel des Praktizierens von Kungfu ist, das Verhalten und die Qualitäten eines Menschen radikal zu verändern“. (…) „Shaolin-Kungfu ist der Eintritt in den Chan durch die Kampfkunst und beinhaltet sowohl körperliche als auch geistige Kultivierung. Es ist das Streben nach Weisheit und Befreiung, und danach, einen Zustand der „Unbewegtheit des Geistes" zu erlangen.“(4) 

 

Shaolin-Kungfu als buddhistische Praxis


In seiner „Einführung in das Shaolin-Kongfu“ schreibt der Abt: 

"Was ist der Kern der Grundsätze des buddhistischen Chan-Ordens? Der Kern beinhaltet folgende Punkte:  Ein Praktizierender  muß
1. emotionell stets ruhig bleiben
2. seinen Geist stets auf sein Ziel konzentrieren
3. seinen Geist ohne Unterlass  von unheilsamen Gedanken reinigen
4. mental und physisch jederzeit entspannt bleiben.

Mit anderen Worten, er muss seinen Geist isoliert von jeglichen weltlichen Sorgen, Ärgernissen oder Angelegenheiten halten, sodass sein Geist frei von allen möglichen Störungen ist und methodisch arbeiten kann, um ihn von einem geringen Erwachungszustand zum nächsten zu bringen, bevor er seine endgültige Erleuchtung erlangt.“(5)


Diese „Kernpunkte der Prinzipien des Chan“ lassen sich sowohl in anderen Kampfkunst-Systemen wie auch in anderen religiösen Systemen finden, was ihre Bedeutung nicht schmälert, sondern eher unterstreicht. Zudem werden sie heute in zahlreichen Seminaren für Manager, Polizisten, Militärs u.ä.  gelehrt.

Wodurch werden diese Eigenschaften,- emotionelle Ruhe, Zielgerichtetheit, ein klarer Geist und Entspanntheit,-  am leichtesten gestört? Nach buddhistischer Auffassung durch die „Fünf Verunreinigungen“ (五浊 wû zhuó): 
  1. Gier (貪 tan) 
  2. Hass/Zorn (瞋 chen) 
  3. Verblendung / Unwissenheit (癡 chi)
  4. Stolz (傲 ào) 
  5. Neid (忌妒 jìdù).
Die ersteren drei,- Gier, Hass und Verblendung,- sind die wichtigsten; sie werden auch als die „Drei  Geistesgifte“  (三毒 san dú) oder die „Drei Feuer“ (三火 san huô) bezeichnet.
Wie kann man diese kardinalen Untugenden eines Menschen beseitigen?  Durch die „Dreifache Schulung“ (三学 san xué), wie die drei Aspekte der buddhistischen Praxis genannt werden. Sie setzt sich zusammen aus  
  1. Disziplin/Einhaltung der buddhistischen Regeln (戒 jiè) zur Erlangung von Ethik und Moral 
  2. Meditation zur Erlangung von  Samadhi/Konzentration (定 dìng) und 
  3. das Bemühen um Einsicht und Verständnis zur Erlangung von Weisheit (慧 huì).

Die „Dreifache Schulung“ lässt sich in Bezug setzen zu drei Ebenen in der Praxis des Shaolin-Kungfu:

1. Form und äußere Erscheinung werden praktiziert.
2. Integration von Geist und Faust. Das Materielle (die Form) wird in das Immaterielle (Formlose) transformiert, das Gesetz in das Gesetzlose gewendet und man ist keinen Regeln mehr unterworfen. Der Gegner wird im (Bereich des) Immateriellen  kontrolliert. Einem alten Sprichwort zufolge wird man „eine Person im Bereich des Immateriellen schlagen oder,- wenn man entdeckt wird,- verlieren“.
3. Der höchste Bereich des Shaolin-Kungfu ist, alles mit dem (Herz-)Geist zu lenken, die Kunst des Kampfes nach den Gesetzen des Geistes anstatt nach jenen der Materie auszuführen. Das heißt, in den Chan durch die Kampfkunst eintreten, aufgrund von  Konzentration (Samadhi) Weisheit entwickeln. Diese Weisheit ist die höchste Weisheit (wörtl.: Prajna-Weisheit) der Einheit von Chan und Kampfkunst.(6)
Diese drei Ebenen in der Praxis des Shaolin Kungfu werden auch als "Drei Reiche des Shaolin-Kungfu" (少林功夫的三境界) bezeichnet. Sie sind sowohl in dem Buch „Shaolin Kungfu“ (少林功夫) von Shi Yongxin wie auch in mehreren anderen Schriftwerken über das Shaolin-Kungfu beschrieben. Hier nun eine Interpretation dieser drei Ebenen in Bezug auf die drei Aspekte der buddhistischen Schulung:


Das Trainieren von „Form und Erscheinung“ des Shaolin-Kungfu entspricht der Disziplin bzw. Einhaltung der buddhistischen Regeln als Einübung einer (Lebens-)Form, die das Auftreten der „Drei Gifte“ oder „Fünf Verunreinigungen“ vermeiden und dadurch Ruhe, Zielgerichtetheit, einen reinen, klaren Geist und Entspanntheit ermöglichen soll. Der Praktizierende soll letzendlich mit der korrekten Form verschmelzen. Dies bedeutet auch, sich auf sie zu reduzieren und alles Unwesentliche oder für die Erreichung des Ziels Hinderliche auszuschalten. 

Streng genommen ist erst aus dieser Grundlage heraus ein Übergang auf die folgende Ebene möglich und/oder sinnvoll. Auf der mittleren Ebene, im Reich der „Integration von Geist und Faust“, wird die Gebundenheit an Äußerlichkeiten sukzessive durch den Geist aufgelöst, d.h. durch die Erkenntnis und das Verständnis der tieferen natürlichen Gesetzmäßigkeiten, die allem Leben innewohnen. Nach und nach entsteht eine immanente Weisheit, die über den Sinn von äußeren Gesetzen und Regeln hinaus reicht, den von ihnen vorgegebenen Rahmen aufweicht oder sprengt.

Auf der höchsten Ebene des Shaolin-Kungfu geht es um den Geist und das Bewußtsein, deshalb entspricht sie m. E. im Rahmen der drei Aspekte buddhistischer Praxis am ehesten der Meditation. 
Diese drei Reiche, Ebenen, Schulungen münden letztendlich in einen Zustand, der auch als "höchste Weisheit" bezeichnet wird und ein Denken und Handeln beinhaltet, das keine karmischen Konsequenzen mehr nach sich zieht.  

In den drei Ebenen der Praxis des Shaolin-Kungfu lässt sich eine lineare Entwicklung erkennen: die Aufmerksamkeit wird vom Körper über den Geist zum Bewusstsein hin zurückgeführt. Dieser Entwicklung enspricht auch die Rückverfolgung der drei Wege karmischer Aktivität (三行,三业) zu ihrem Ursprung, dem Geist und dem Bewußtsein. Der Kungfu-Praxis auf materieller Ebene folgt die Verbindung der materiellen mit der geistigen Ebene bis dann als höchste Stufe beide Ebenen transzendiert werden und alles im Bereich des Bewußtseins stattfindet. So gelangt man von der Vielfalt der Erscheinungen zur Dualität und von der Dualität zur Einheit von Allem. Diese Einheit entspricht letztendlich der Erleuchtung. In ihr lösen sich alle konzeptuellen Vorstellungen von der Welt auf, dies beinhaltet natürlich auch die drei Aspekte der buddhistischen Praxis und die drei Ebenen der Praxis des Shaolin-Kungfu. 





Historie

Es scheint schwierig zu sein, historische Belege dafür zu finden, dass oder gar ab wann die Shaolin-Mönche in der mehr als 1500 Jahre umfassenden Geschichte des Klosters Kampfkunst als eine religiöse Praxis mit dem Ziel der Erleuchtung ausführten. Zwar gibt es mehrere sichere schriftliche Quellen über den Einsatz der Kampfkunst als kriegerisches Mittel, solche über  Kungfu als buddhistische Praxis der Mönche sind jedoch rar. 


Der erste Mönch im Shaolin-Kloster, der mit Kampfkunst in Verbindung gebracht wird, ist Sengchou. Er wird in einer zur Zeit der Tang-Dynastie schriftlich fixierten Legende als ein Faustkampf ausübender Novize dargestellt, darüber hinaus scheint es keine weiteren Quellen über Sengchou in Zusammenhang mit der Shaolin-Kampfkunst zu geben. Ob zu seiner Zeit die Kampfkunst eine Funktion hatte, die über die Verteidigung der Besitztümer und Interessen des Klosters hinaus reichte, darüber ist heute nichts bekannt. 

Aus historischer Sicht nicht minder problematisch als Sengchou ist Bodhidharma, der berühmteste Name in der Mythenwelt des Shaolin-Kungfu. Seine biographischen Daten sind rar, widersprüchlich und  selten vertrauenswürdig. Die ihm zugeschriebene Rolle in der Entstehung des Chan-Buddhismus beruht in großen Teilen auf nachträglichen Konstruktionen. Für Bodhidharmas Aufenthalt im Shaolin-Kloster gibt es bis heute keine wissenschaftlichen Belege, und auch seine Übermittlung des „Yi-Jin-Jing“ an die Mönche des Klosters ist reine Fiktion,- das Yi-Jin-Jing wurde als ein Ming-zeitliches Werk daoistischen Ursprungs identifiziert. Ryuchi Matsuda zufolge taucht in der reichen Literatur über die Kampfkunst des Shaolin-Tempels der Name Bodhidharma erst ab dem 19. Jahrhundert auf.(7)
 

Die frühe Verehrung des Kriegerheiligen Jinnaluo hingegen wie auch die Anwendung von Mantras und „Zaubersprüchen“ in der Kampfkunst des Tempels gelten als gesichert. Dies zeigt zwar einen Einfluss des Buddhismus auf die Kampfkunst, beweist jedoch nicht eindeutig, dass letztere als buddhistische Praxis ausgeübt wurde.


Meir Shahar vertritt in seinem Buch „The Shaolin Monastery“ eine in dieser Beziehung sehr interessante  Ansicht. Er schreibt: 

„Der chinesische Nahkampf ist ein bewußtes System mentaler und physischer Selbstkultivierung, das verschiedene Anwendungen hat, von denen das Kämpfen  nur eine ist.“(8)
Ihm zufolge ist die Verbindung von Kampfkunst und buddhistischer Praxis im Shaolin-Kloster ab der späten Ming-Dynastie nachweisbar: 
„Jene, die in einem klösterlichen Umfeld trainierten, kamen dahin, die Ausübung ihrer Kampfkunst als religiöse Disziplin anzusehen. Im 16. Jahrhundert unterschieden Shaolin-Schüler – Laien ebenso wie Kleriker – die Meisterung ihrer Kampftechnik kaum von der Beherrschung des Geistes, die zur Befreiung führte“.(8)

Ist die Frage, ob die Verbindung von Kungfu und Chan vor 1000 oder 500 Jahren, vorgestern oder gestern entstand, für einen Praktizierenden des Shaolin-Kungfu überhaupt wichtig? Der Nachweis einer langen Tradition der Vereinigung von Kampfkunst und Chan als spezielles Merkmal des Shaolin-Kungfu wäre besonders deshalb zu begrüßen, da er sicherlich von Vorteil ist, wenn es darum geht, den besonderen Wert des Shaolin-Kungfu als Kulturgut für die Menschheit weiter zu untermauern und eine Anerkennung des Shaolin-Kungfu als nichtmaterielles Weltkulturerbe durch die UNESCO zu erreichen. Das Shaolin-Kungfu steht schon seit längerer Zeit auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes der Volksrepublik China. Der Shaolin-Tempel strebt jedoch die Anerkennung des Shaolin-Kungfu durch die UNESCO  (siehe: „Der Shaolin-Tempel: UNESCO-Weltkulturerbe) und damit die internationale Anerkennung als Weltkulturerbe an, was natürlich einen hohen Prestigegewinn bedeuten würde.

Eine lange Tradition  kann zudem hilfreich sein, das Interesse der Menschen am Shaolin-Kungfu zu wecken. Und sie kann manchem Lernenden helfen, den anfangs nötigen Glauben „an die Sache“ aufzubringen, einen Glauben, der ihn unterstützt und trägt, bis er zu tatsächlichen Resultaten gelangt. In dem Maß, indem das Kungfu-Chan des Shaolin-Klosters dann seine Wirkung im einzelnen Menschen entfaltet, wird es in ihm ein Vertrauen erwecken, das auf eigener, reeller Erfahrung gründet und damit zur Gewissheit wird. Und nur durch diese eigene Erfahrung wird das Shaolin-Kungfu als buddhistische Praxis eine Zukunft finden. 

Es ist absehbar, dass trotz der internationalen Verbreitung des Shaolin-Kungfu, diejenigen, die diesen Weg gehen, stets eine Minderheit bleiben werden. Die im Chan-Buddhismus viel gepriesene "Triebkraft" ist nur bei wenigen der Shaolin-Anhänger auf das buddhistische Erwachen gerichtet.



 


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ZITAT-NACHWEIS(1) 
"Shaolin Temple is a world of Chan and Kungfu. Kungfu is a means of praticing Buddhism. Kungfu is dictated by Chan. Chan is manifested through Kungfu. Kungfu is the expression and incarnation of Chan. Chan remains the spirituell essence of Kungfu. Kungfu will attain its best stauts only through Chan. The route to Kungfu is the route to Chan. "
Zitat aus dem Buch „Shi Yongxin“, 2012, Edition Braus 


(2)
Zitiert nach dem Artikel eines unbekannten Autoren in der Homepage des ST: "少林寺中禅宗的修行:少林功夫 "

http://www.shaolin.org.cn/templates/T_newS_list/index.aspx?nodeid=26&page=ContentPage&contentid=2678


(3)  

《少林功夫源于佛教信仰,是佛教文化的一种表现形式。出家修行,就是为了超越世俗生活,超越自己,追求超常的智慧,追求超常的能力。对于超常能力(即神 通、神异等能力)的渴望,从来都是佛教徒的追求目标之一。少林功夫的特质,就在于它是一种信仰,一种对于超常能力的信仰。》

《 信仰是宗教存在的前提。没有信仰,宗教就不成为宗教了。少林 功夫是从佛教信仰和修行中演化出来,并发展成我们今天所熟悉的形态,这是历史事实。佛教作为宗教,确实有着与世俗社会有别的信仰、人生目标、思维方式和行 为方式。少林功夫的发生和发展,就是一个很典型的例子。对于人类超常能力(神通、神异等能力)的信仰,在世俗社会看来是不可思议的,甚至被视为迷信;但在 佛教徒看来,实在是最正常不过了。》



Beide Zitate aus: :“少林功夫源于佛教信仰(释永信)“ in 《禅露》2003年秋之卷)download von:  http://www.shaolin.org.cn/templates/T_newS_list/index.aspx?nodeid=155&page=ContentPage&contentid=1053


(4)

《功夫是修行,是参禅。练‘功夫’的真正目的,是为彻底改变一个人的品行素质 。。。》
《少林功夫是以禅入武,身心两修,追求的是悟道解脱,成就的是‘不动心’。》

Beide Zitate aus: 

http://www.shaolin.org.cn/templates/T_newS_list/index.aspx?nodeid=26&page=ContentPage&contentid=2678
(SSSS – Kungfu als Chan-Übung)


(5)
"What is the kernel of the tenets of the Buddhist Ch’an Order? The kernel includes the following points: A practitioner needs—
<1> to stay consistently calm in emotion,
<2> to always keep his mind concentrated on his goal,
<3> to make a point of incessantly purging his mind of unwholesome thoughts, and
<4> to leave himself relaxed mentally and physically at all times.
In other words, he must keep his mind isolated from any possible worldly worries, vexations, or concerns, so that his mind is free of all possible disturbances and can work methodically to bring him from one minor awakening to another before he attains his ultimate enlightenment.”

Zitat aus: “An Introduction to Shaolin Gong-fu by Ven. Yongxin (Selected Passages)”, nach der Übersetzung von Prof. Huang Weiwei, Zhengzhou University
Download von: 

http://www.shaolin.org.cn/templates/EN_T_Article_list/index.aspx?nodeid=451&page=ContentPage&contentid=6152


(6)
Die Übersetzung folgt einer Beschreibung der drei Ebenen des Shaolin Kungfu in:
释永信   阿德  《少林功夫》 少林书局 2006, Seite152


(7)
Matsuda Ryuchi (松田隆智): Zhōngguó wǔshù shǐlüè (中國武術史略). Taipei 臺北: Danqing tushu, 1986

(8)
Meir Shahar : The Shaolin Monastery , University of Hawai’i Press, 2008
-- "History, Religion and the Chinese Martial Arts", S. 199: "Those who trained within a monastic environment came to regard their martial practice as a religious discipline. By the sixteenth century, Shaolin disciples – lay and clerical alike – hardly distinguished the mastery of their fighting technique from the mastery of mind that led to liberation."
-- "Fist Fighting and Self-Cultivation", S. 180: "Chinese hand combat is a self-conscious system of mental and physical self-cultivation that has diverse applications of which fighting is but one."



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*Foto: © copyright Songshan Shaolin-Tempel, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Yankai fashi.


21.10.2012 - yss
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Letzte Änderung: 12.12.2012












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