„Shaolin in meinem Herzen“  von Shi Yongxin

少林寺方丈 释永信   „我心中的少林“

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„Shaolin in meinem Herzen“ („我心中的少林“)
von Shi Yongxin (释永信), Abt des Shaolin-Tempels, China,
Shanghai Fairview Presseartikel  上海锦绣文章出版社,  August 2010
ISBN: 9787545207408
Preis in China: 39 Yuan*
Englischer Titel: "Shaolin Temple in my Heart"


Im August 2010 veröffentlichte Shi Yongxin, der Abt des Songshan-Shaolin-Tempels in China, das Buch „Shaolin in meinem Herzen“. In 25 Kapiteln erzählt er seine Erlebnisse, Einsichten und Ansichten zum Thema Shaolin. Der Themenkreis umfaßt sein Noviziat, den Abt Xingzheng, die Shaolin-Kampfkunst, den Besuch Vladimir Putins, die Beziehung des Shaolin-Tempels zum Ausland, die Ausübung des Chan-Buddhismus im Tempel u.v.m.

Seit Jahren erntet Shi Yongxin für sein sehr geschäftsorientiertes Management des Shaolin-Tempels von vielen Seiten harsche Kritik und den Vorwurf, den Shaolin-Tempel von einer religiösen zu einer rein kommerziellen Institution degradiert zu haben. Weithin ist er als „Shaolin-CEO-monk“ (gleichbedeutend mit „Shaolin-Geschäftsführer-Mönch“)  bekannt.   Shi Yongxin selbst fühlt sich in dieser Hinsicht eher mißverstanden. Er propagiert den Buddhismus als einen Teil des weltlichen Lebens und sieht den Sinn seines Handelns darin, durch die Vermischung von Shaolin und Gesellschaft mehr Menschen zu ermöglichen, den Buddhismus zu verstehen und an ihm teilzuhaben.

Mit seinem Buch „Shaolin in meinem Herzen“ gibt Shi Yongxin der Öffentlichkeit einen Einblick in seine persönliche Beziehung zum Shaolin-Tempel. Eine Auseinandersetzung mit dem Bild, das er von sich und dem Shaolin-Tempel aufzeigt, ist für jeden, der sich ernsthaft für den Shaolin-Tempel und die Vertreter seiner "Kultur" interessiert, von Nutzen. So mag das Buch auch die Entscheidungen und Handlungen des Abtes in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Erfreulicherweise sind 18 Kapitel des Buches in verkürzter Form frei zugängig auf verschiedenen Webseiten im chinesischen Internet veröffentlicht und können somit von jedermann unentgeltlich gelesen werden.
Bis 2013 waren noch keine englisch- oder gar deutschsprachige Übersetzung des Buches veröffentlicht; die Übersetzungen des Buches in beide Sprachen war jedoch von Shi Yongxin in Auftrag gegeben worden. Das Erscheinen der deutschen Übersetzung auf dem Buchmarkt war ursprünglich für Frühsommer 2011 geplant, scheint sich jedoch erheblich zu verzögern. Die englischsprachige Übersetzung ist seit dem Sommer 2013 fertiggestellt und als Buch herausgegeben. Es wird von Shi Yongxin schon eifrig als Präsent verteilt,- so z.B. im Rahmen seiner USA-Reise zum 1. Nordamerikanischen Shaolin-Kulturfestival-, ist jedoch im Buchhandel noch nicht erhältlich.

Hier folgt nun - ehemals als "Appetithäppchen" gedacht - ein kurzer Auszug des Buches in deutscher Übersetzung: die im Internet veröffentlichten Teile des Kapitels „Mein Meister, der Abt Xingzheng“. An manchen Stellen der Übersetzung wurden in Klammern und in Kursivschrift so kurz wie möglich gefasste Erläuterungen angefügt. Diese sind nicht Teil des Original-Textes, sie sollen ausschliesslich einem besseren Verständnis des Textes dienen. Die erste Hälfte des Kapitels bezieht sich vornehmlich auf die Zeit von Anfang bis Mitte der 80er Jahre des 20. Jhds., als - noch recht zaghaft - der Buddhismus in China wiedererwachte, der Shaolin-Tempel noch unter Fremdverwaltung stand und über nur geringe finanzielle Mittel verfügte und sich Shi Xingzheng als Abt des Tempels öfters in die Kreisstadt, Provinzhauptstadt und in die Hauptstadt des Landes begeben mußte, um dort in politischen Kreisen für  Anerkennung, Selbständigkeit und Unterstützung des Shaolin-Tempels zu kämpfen ...



Mein Meister, der Abt Xingzheng

Aus dem Buch „Shaolin in meinem Herzen"
von Shi Yongxin, Abt des Shaolin-Tempels, China 
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    Mein Meister, der Abt Xingzheng, war ein großartiger Mensch. Im  Alter von 6 Jahren ging er ins Kloster, mit 9 Jahren verlor er auf beiden Augen die Sehfähigkeit. Wenn ihm jemand gegenüber saß, konnte er nicht dessen Gesicht, sondern nur seine ungefähren Konturen erkennen. Mit solch einer körperlichen Beeinträchtigung den Shaolin-Tempel mit seinem ganzen  Ausmaß an Angelegenheiten zu leiten, war natürlich nicht leicht.

      Da sich das Kloster damals in einer wirtschaftlichen Notlage befand, wollten der Abt und ich, wenn wir in die Kreisstadt Dengfeng gingen, die drei Jiao fünf Fen (*chin. Geldeinheiten) für  Fahrscheine nur ungern ausgeben. In aller Frühe kletterten wir in der Nähe des Shaolin-Tempels auf einen der mit Zement, Ziegeln, Sand oder Holz beladenen Karren, der sich  schwankend und schaukelnd mit uns in Richtung Dengfeng begab.
Ging es weiter weg (gemeint ist Peking), kauften wir uns vor der Abreise etwa 20 große Sesambrötchen, die wir bei uns trugen, um den Hunger zu stillen. Trafen wir auf dem Weg auf eine Teestube, tranken wir dort eine große Schüssel Tee, die zwei Fen kostete. An unserem Ziel angekommen, schliefen wir häufig in einem Badehaus. Kamen wir jedoch zu spät, konnten wir dort nicht mehr übernachten. Da wir aber nur ungern ein Hotel nehmen wollten, schliefen wir dann direkt in den Sitzbänken des Bahnhofs, unsere Körper notdürftig eingehüllt. Als Betreuer des Abtes erschien mir, der ich damals noch ein „kleiner Mönch“ (Novize) war, das ziemlich seltsam und schon gar nicht standesgemäß. Auf dem Bahnhof gab es ein reges Kommen und Gehen, es war kalt und es war unordentlich. Ich konnte weder richtig sitzen, noch stehen oder schlafen und fühlte mich im Grunde meines Herzens recht misslich. Eigentlich hätte man ein wenig Geld für eine einfache, etwas bescheidene Herberge ausgeben können, dann wäre es schon gegangen, aber der Meister  lehnte das ab. In meinem Herzen nistete zwar der Ärger, doch weitaus größer war meine Achtung vor dem Meister.

      In jener Zeit gab es gegenüber der Pekinger Buddhistischen Vereinigung Chinas eine Badeanstalt, in dem man für einen Yuan (chin. Geldeinheit) ein Bad nehmen und übernachten konnte. Fuhr der Meister  nach Peking, wohnte er immer dort, und nachdem einige Jahre vergangen waren, war das gesamte Personal der Badeanstalt mit meinem Meister vertraut. 1985 hatte der Shaolin-Tempel Einnahmen durch Eintrittskarten. Ich sah den alten Abt im Vergleich zu früher viel mehr Geld mit sich nehmen, wenn er ausging, und nahm an, er würde sich ein kleines Hotel zum Übernachten suchen. Als wir dann einmal nach Peking kamen, dachte ich nicht, dass der alte Abt weiterhin die Badeanstalt aufsuchen will. Obwohl er nicht sehen konnte, war er schon sehr erfahren darin, sich an Straßennamen zu erinnern. Der Meister hieß mich gehen und diese Badeanstalt suchen. Er sagte mir: „Du gehst aus dem Bahnhof heraus, fährst einige Straßen weit mit dem Bus bis zu jenem Ort, und da und dort gibt es diese und jene Schilder und Wegweiser“. Ich konnte ihn schwer zurückweisen und hatte keine andere Wahl als  loszugehen. Doch um den Meister dazu zu bringen, zum Übernachten ein kleines Hotel aufzusuchen, sagte ich ihm nach meiner Rückkehr: „Meister, das Badehaus wurde schon abgerissen, das gibt es nicht mehr.“ Von da an begann der Meister, zum Übernachten in ein kleines Hotel zu gehen und nur noch selten in Badeanstalten zu schlafen. Damals hatte der Shaolin-Tempel jedes Jahr schon einige Zehntausend (*Yuan, chin. Geldeinheit) an Einkommen.
      

     1983 (* eigentlich am 8.11.1982) proklamierte das Bauministerium die erste Reihe von Nationalparks  (* 国家重点风景名胜区  Guojia Zhongdian Fengjing Mingshengqu  oder 国家级风景名胜区 Guojia Ji Fengjing Mingshengqu = Nationales Gebiet von landschaftlichem und geschichtlichem Interesse); die Song-Berge sind der erste unter den 36 Nationalparks Chinas. Der Shaolin-Tempel (* der in den Song-Bergen liegt) wurde vom Ministerium für Denkmalschutz nicht dem Bereich der Religion zugeordnet, sondern dem der Nationalparks (*also der touristischen Sehenswürdigkeiten). Vom Nationalpark wurde ein Shaolin-Tempel-Verwaltungsbüro gegründet, doch das was man dem Shaolin-Tempel hätte geben sollen (* die Selbständigkeit), wurde nicht gegeben. Eine tatsächliche Umsetzung der Religionspolitik (* gesetzlich war die Religionsfreiheit hinsichtlich der Ausübung von Religion im chinesischen Kommunismus nie abgeschafft worden, selbst nicht zur Zeit der Kulturrevolution) wurde nicht wirklich erreicht.

      So nahm uns der alte Abt viele Male mit zum Amt für die Einheitsfront der Region Kaifeng, zum Amt für die Einheitsfront des Provinzparteikomitees der KPC (Kommunistische Partei Chinas), zum Amt für die Einheitsfront des Zentralkomitees der KPC, zum Staatlichen Amt für Religiöse Angelegenheiten und zur Buddhistischen Vereinigung Chinas,- und wir erledigten unsere Arbeit. Sie bestand darin, zu fordern, dass die Mönche selbst das Kloster verwalten und zu verlangen, daß das Recht, den Verkauf von Eintrittskarten zu betreiben, von der Kulturbehörde auf die Mönche übertragen wird.

      Da zu dieser Zeit die Religionspolitik wirklich nicht sehr klar war,- das „linke“ Denken war noch verhältnismäßig  üblich,- ging ich oft mit dem Abt zu den Gesprächen (* „Selbstkritik-Gespräche“), zu denen wir aufgefordert wurden. Sogar in unserem Dorf gab es vereinzelt einflussreiche Leute, die uns (*aufgrund der Bemühungen um die Selbständigkeit des Klosters) nötigten und androhten, uns nach dem Gesetz bestrafen und  inhaftieren zu wollen.


      Ein auf beiden Augen nahezu blinder alter Mönch, in Begleitung von mir 17 - 18 Jahre altem Novizen, wandte sich, um die Religionspolitik in die Tat umzusetzen, wieder und wieder an die Obrigkeit in Peking und forderte für die Mönche des Shaolin-Tempels die Selbstverwaltung des Klosters. Der Meister vertrat die Ansicht, die Politik des Landes sei dabei, sich zu bessern, aber nun wollte er auf dieser Basis lieber die gerade günstige Gelegenheit ergreifen. Einerseits strebte der alte Abt nach der Unterstützung aller Leitungsebenen, andererseits wollte er stets gegenüber der Politik der Zentralregierung und des Landes Frieden und Übereinstimmung aufrecht erhalten und mehr noch die Gesetze achten und befolgen.
 
      Letztendlich zahlte sich die Arbeit aus, letztendlich überredeten und bewegten wir die Führung. Der Panchen Lama apellierte für uns an den Nationalen Volkskongress. Der alte Herr Zhao Púchu vertrat unsere Sache auf der Generalversammlung des Nationalen Fakultativkomitees, und auch die Dharma-Meister Júzàn und Zhengguo legten viele gute  Worte für den Shaolin-Tempel ein.

       In den Tagen und Nächten, in denen ich meinen Meister begleitete, wurde mir schon bewusst, dass der Meister einen Plan im Kopf hatte: die Wiederherstellung der religiösen Tradition, die ein Jahrzehnt lang Unheil und Zerstörung erlitten hatte, und die Entfaltung ganz normaler religiöser Aktivitäten.


 
       Der alte Abt war sowohl weise als auch beherzt. Wenn es um die Wiederherstellung und Entwicklung des Shaolin-Klosters ging, hatte er vor nichts Angst. Manche Leute verwenden (die Worte) „Geist eines Bodhisattva und Mut eines Tempelwächters“, um den alten Abt zu beschreiben.  Die Alten im Tempel sagten zu mir: Weißt du, wenn er nicht gewesen wäre, dann gäbe es keinen Pagodenwald mehr. Damals brachten die Roten Garden Sprengstoff zum Pagodenwald, um ihn in die Luft zu jagen. Er trat als Erster vor und spielte mit den Roten Garden um sein Leben, in dem er mit lauter Stimme sagte: „Wenn ihr den Pagodenwald sprengen wollt, dann müsst ihr zuerst mich wegsprengen.“ Letztendlich sind dann die Roten Garden erschrocken davongegangen, und der Pagodenwald wurde nicht gesprengt. Die besten Kulturgüter des Shaolin-Tempels, Buddhastatuen und die Bücher mit den Sutren, wollten die Roten Garden wegnehmen,- er trat vor sie hin, hielt sie auf, und die verehrten Bronzestatuen wurden nicht weggeschleppt. Die Roten Garden nahmen eiserne Harken und wollten die Wandgemälde des Tempels herunterkratzen. Wieder war er es, der sich vorwagte und sie davon abhielt.
Wer kann sich das vorstellen: die Wandgemälde, die Sutren, die Buddhanstatuen, der Pagodenwald des Shaolin-Tempels, alle sie gibt es noch, nur weil ein alter Abt, dessen beide Augen kurz vor der völligen Erblindung standen, sie unter Einsatz seines Lebens schützte? Sein Beitrag für den Shaolin-Tempel war jenseits des Gewöhnlichen. Auch schaffte dies eine solide Basis für den Wiederaufbau des Shaolin-Tempels.

       Das Leben des alten Abtes war gewiß nicht leicht. Man kann sagen, hätte es ihn nicht gegeben, gäbe es auch keinen heutigen Shaolin-Tempel, wäre er nicht gewesen, dann wäre vielleicht die Geschichte des Shaolin-Tempels abgebrochen. Gerade weil es ihn gab, war dem Shaolin-Tempel , obwohl er die schwierigsten Zeiten sah, eine komplette Fortsetzung der Tradition möglich, einschließlich dem Puls des Dharma, dem Stammbaum, der geschichtlichen Literatur, der Gebäude etc. Der Verdienst des alten Abtes war sehr, sehr groß.

       Ich bin zutiefst von ihm beeindruckt, im Grunde meines Herzens ist er für immer ein Würdenträger in der Geschichte des Shaolin-Tempels wie es ihn selten gibt. Oft gehe ich zum Pagodenwald, dort ist mein Meister beigesetzt …..

       Jetzt habe ich so viel über die Geschichte meines Meisters erzählt, es kommt ganz aus dem Innern meines Herzens. Mir bleibt nicht mehr, als zu sagen: der Meister lehrte mich nicht nur wie man Leid erträgt und wie man sich wie ein Mensch benimmt,- jede seiner Bewegungen und Handlungen ließen mich mehr verstehen: Nur durch Entwicklung erlangt man einen Status, nur durch Entwicklung erlangt man Einfluß, nur durch Entwicklung ist der Shaolin-Temple würdig, die Bezeichnungen „Heiliges Land des Buddhismus“ und „Ursprungsstätte der Chan-Sekte“ zu tragen.

       Alles, was ich heute tue, geschieht aus dem Grund, den letzten Willen meines Meisters wahr werden zu lassen.

       1500 Jahre Shaolin-Tempel sind schon vergangen. Die  künftige Entwicklung wird auch nicht immer reibungslos verlaufen, doch wenn ich daran denke, daß mein Meister für den Aufschwung des Shaolin-Tempels keinerlei Rücksicht auf sein eigenes Leben genommen hatte, wovor sollte ich mich dann fürchten?

 

Originaltext: 

我的师父行正方丈

      我的师父行正方丈,是个了不起的人,6岁出家,9岁双目基本失明,对面坐着个人,只能看到个大概的轮廓,看不清脸面,不知道是谁。这样的身体,要主持少林寺大小事务,当然不易。
      由于当时寺院经济困难,我和老方丈去登封县城,三角五分的车票也舍不得花,一大早爬上少林寺周边拉水泥、拉砖、拉沙子、拉木料的货车, 晃晃荡荡地朝登封赶去。出远门,我们在出发前买上二十几只登封的大烧饼,随身带着充饥,在路上遇到茶馆,就喝那种两分钱的大碗茶。到了目的地,经常睡澡堂 子,去晚了,连澡堂子都住不上,旅馆又舍不得住,就直接在火车站的躺椅上身子一裹就睡了。作为侍者的我,当时还是个小和尚,有点不习惯,更有点放不下架 子,车站里人来人往,又冷又乱,我真是坐也不是,站也不是,睡也不是,心里很别扭。其实住稍微差一点的旅馆花个几块钱就可以了,但师父就是舍不得,我心里 面虽然也很窝气,但更多的是对他的敬佩。
      当年,北京的中国佛协对面有家澡堂子,连洗澡加睡觉总共才花一块钱,师父去北京,都是住在那里,几年下来,澡堂子的工作人员都和我师 父熟悉了。1985年,少林寺有了门票收入,我见老方丈出门身上带的钱比以往多了,就想找一家旅馆住。到了北京后,没想到老方丈还是要去找澡堂子。他虽然 眼睛看不见,但他已经把路记得很熟了,师父让我去找这家澡堂子,他对我说,你从火车站出去,坐几路车到什么地方下,有什么招牌指示,我难以拒绝只得去了。 但为了让师父去住旅馆,我回来对他说:师父,澡堂子已经拆了,没有了。从那以后,师父才开始少住澡堂子,去住旅馆。那时的少林寺每年已经有十几万的收入 了。
      1983年建设部公布了第一批国家级风景名胜区,嵩山是中国最早的36家国家风景名胜区之一。但是,文物部门没有把少林寺交给宗教界,而是划拨给风景名胜区了,风景名胜区成立了一个少林寺管理处,该给少林寺的却没给,没有做到真正落实宗教政策。
      于是,老方丈就带着我们多次到开封地区统战部、省委统战部、中央统战部、国家宗教局、中国佛协去做工作,要求僧人管寺,要求把门票的经营权等从文物部门移交给僧人。
      那时,正因为宗教政策不是很明朗,“左”的思想还比较盛行,我跟着老方丈多次被叫去谈话,甚至还被村里个别有势力的人要挟,扬言要把我们法办、拘留。
      一个双目失明的老和尚,带着我这个十七八岁的小和尚,为落实宗教政策,要求少林寺僧人自主管庙,一次又一次去北京上访。师父认为,国家 的政策在好转,但基层还是要抓住机遇才对。老方丈一方面争取各级领导的支持,另一方面始终和中央、国家的政策保持一致,在法律上更要遵纪守法。

      最终,工夫不负有心人,我们终于说动了领导,班禅大师在全国人大替我们呼吁,赵朴初老先生在全国政协大会上替我们呼吁,还有巨赞法师、正果法师,都帮少林寺说了不少话。
在陪伴师父的日日夜夜中,我已感悟到师父心中有一张蓝图,那就是恢复被十年浩劫破坏了的宗教传统,开展正常的宗教活动。

      老方丈既智慧又勇敢,为了少林寺的恢复和发展,他什么都不怕。有人用“菩萨心,韦驮胆”来形容老方丈。寺庙里的老人对我说:你知道吗, 没有他,就没有塔林。
当年红卫兵带着炸药要把塔林炸掉,他第一个站出来,跟红卫兵玩命,大声说道:“若要炸塔林,先把我炸了。”结果,把红卫兵吓跑了,塔 林没炸成。少林寺的一批文物、佛像、经书,红卫兵要拿走,他站出来顶住,几尊铜像都没被拉走。红卫兵拿铁耙子,要把寺庙的壁画搂掉,也是他站出来挡住了。 谁能想象,少林寺的壁画、经书、佛像、塔林,都是双目几近失明的老方丈拼了命保护下来的?他对少林寺的贡献非比寻常,这也为少林寺的复兴奠定了坚实的基 础!

      老方丈的一生,确实不容易。可以说,没有他就没有少林寺的今天,没有他,少林寺的历史可能就会断代。也正因为有了他,少林寺即使在最困难的时期,也得到了完整的传承,包括法脉、世系、历史文献、建筑等,老方丈对少林寺的贡献很大很大。


      我受他的影响很深,在我心中,他永远是少林寺历史上不可多得的高僧。我经常去塔林,那里安葬着我的师父……

      说了这么多关于师父的事,是完全发自我内心的,我无非是想说:师父不仅教我怎样吃苦,怎样做人,他的一举一动更让我感悟到,唯有发展,才有地位;唯有发展,才有影响;唯有发展,才配得上少林寺这个佛教圣地、禅宗祖庭的称号。

      我今天所做的一切,都是为了实现师父的遗愿。

      少林寺已走过了1500年,今后的发展,也不会平平坦坦,但只要想到师父为了少林寺的振兴,他可将自己的生死置之度外,我还怕什么?


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copyright des Original-Textes: Shi Yongxin / Songshan Shaolin si
download von: http://book.ifeng.com/lianzai/detail_2010_08/09/1912848_2.shtml
copyright der Übersetzung: yss
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Shi Yongxin und Shi Yankai
Foto 1:   Buchcover
download von: http://image4.club.sohu.com/lz_images/pic/46/0e/b444a049a0edb0e5e8bbef0336160e46.jpg
Foto 2:   Shi Xingzheng (im Vordergrund) mit drei Schülern; obere Reihe rechts außen: Shi Yongxin. 
zur Veröffentlichung erhalten von Shi Yankai
*Preisangabe entsprechend: http://book.ifeng.com/lianzai/detail_2010_08/09/1912848_0.shtml  (Aufruf am 31.01.11)

24.12.2010 - yss 
Letzte Änderung: 16.10.2013
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